Sonntagsmatinee mit Cembalomusik: Anna Magdalena Bach

Programm:

Rezitationen aus „Die kleine Chronik der Anna Magdalena“

Clavier-Büchlein vor Anna Magdalena Bachin (1725)
Partita a-moll (BWV 827)
Prelude – Allemande – Corrente – Sarabande – Menuet – Gigue

Menuet G-Dur (BW Anh. 116)
Choral. Wer nur den lieben Gott läßt walten (BWV 691)

Polonaise g-moll (BWV Anh. 123)
Präludium C-Dur (BWV 846)

Musette D-Dur (BWV Anh. 126)
Aria für Cembalo (BWV 988)

Partita e-moll (BWV 830)
Prélude – Allemande – Corrente – Air – Sarabande – Tempo di Gavotta – Gigue

Es wird oft gesagt, dass „hinter einem großen Mann eine große Frau steht“, und im Falle Johann Sebastian Bachs gilt das vermutlich nicht weniger. Das Buch der britischen Schriftstellerin Esther Meynell – „Die kleine Chronik der Anna Magdalena“ – erschienen 1925 anonym und ist in der Art eines persönlichen Tagebuches geschrieben. Es wirkt dabei so authentisch, dass hier ein regelrechter Mythos entstand und Anna Magdalena in ihrer Ergebenheit zu Johann Sebastian zum Symbol der ehelichen Liebe und zum Vorbild für alle Ehefrauen stilisiert wurde. Über ihr reales Leben wissen wir jedoch sehr wenig. Sie wurde 1721 Kammersängerin am Hof von Anhalt-Cöthen und lernte dort Johann Sebastian kennen, der bereits seit 1717 als Kapellmeister im Amt war. Sie heirateten 1721 und zogen zwei Jahre später nach Leipzig, an die neue Wirkungsstätte Johann Sebastians. In Leipzig und jetzt in kirchlicher Anstellung muss sich Anna Magdalenas Tätigkeitsfeld stark verändert haben. Frauen war es untersagt, in der Kirche zu musizieren. Ihre musikalischen Aufgaben müssen aus Musikunterricht und Arbeiten in der Componierstube der Bach-Familie bestanden haben. Tatsächlich sind einige von Johann Sebastians Werken nur in der Handschrift seiner Frau überliefert. Aus den Jahren 1722 und 1725 sind zwei Notenbände erhalten, in denen das Ehepaar Bach Werke für Clavier gesammelt hat, der erste Band trägt den Titel: „Clavier-Büchlein vor Anna Magdalena Bachin“. Die Vielfalt der Genres, der Komponistinnen und Komponisten und der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade spiegeln die vielen musikalischen Facetten des Leipziger Alltags von Anna Magdalena wider. Sogar erste Kompositionsskizzen ihrer Kinder sind dort dokumentiert.

Ort: Marmorsaal im Weißenburgpark

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